Es ist so weit, unsere erste Plantage ist fertig! Wir haben ca. 2.000 Reben gesetzt, die eine Hälfte Blütenmuskateller und die andere Hälfte Souvignier Gris. In dem heutigen Beitrag erfährt ihr, wie wir unseren Weingarten angelegt haben und wie ihr zu Hause eure eigenen Weinstöcke setzen könnt.
Im ersten Schritt ist es wichtig, sich für eine oder mehrere Sorten zu entscheiden. Wir haben uns für die zwei PiWi (=Pilz Widerstandsfähig) Sorten, Souvenier Gris und Blütenmuskateller, entschieden, um weder die Natur noch unsere Trauben stark mit Pflanzenschutzmittel zu belasten. Diese beiden und viele weitere Piwi-Reben weisen, wie der Name schon sagt, eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten auf.
Hast du dich erst einmal für Reben entschieden, ist es im nächsten Schritt wichtig, eine geeignete Lage zu finden. Am besten ist natürlich ein Südhang, jedoch sind auch andere Lagen denkbar. Nicht ideal ist ein Nordhang, da die Reben hier zu wenig Sonne bekommen. Weitere wichtige Faktoren bezüglich der Standortwahl, sind keine Staunässe und keine Senke aufgrund der erhöhten Wahrscheinlichkeit von Tiefenfrost.
Stehen Sorte und Lage einmal fest, ist es wichtig den Boden vorzubereiten. Bei der Anlage einer ganzen Plantage ist dieser Schritt natürlich sehr wichtig, denn der Nährstoffhaushalt muss passen. Hierfür kann es notwendig sein, den Boden bis zu zwei Jahre richtig zu düngen. Zu Hause im Garten ist das natürlich nicht notwendig, wir würden jedoch empfehlen eine Spatenprobe zu entnehmen und den Bodenaufbau zu analysieren. Positiv ist ein hoher Gesteinsanteil und ein gut belüfteter Untergrund.
Das nächste Ziel ist es, den Boden zu durchlockern und durchzumischen. Wir haben unseren Boden hierfür mittels Tiefengrubber gelockert, ideal wäre eine Lockerung bis in eine Tiefe von 40-60 cm. Alternativ ist dies auch mit einem Bagger möglich, welcher den Boden besonders tief lockern kann, hier ist jedoch mit höheren Kosten zu rechnen, da die Arbeiten zeitintensiver sind. Ist der Boden einmal gelockert, haben wir diesen mit einer Kreiselegge bearbeitet. Die oberste Erdschicht wurde damit besonders fein. Zu Hause kannst du den Boden besonders gut mit einem Heindl oder einer Weidehopfhaue bearbeiten – wichtig ist es dabei die Grasnarbe zu entfernen um anschließend eine feinkörnige Schicht zu erhalten.
Los geht`s mit dem Setzen. Wir haben die Reben bei einer Rebschule gekauft, welche auch das maschinelle Setzen übernommen hat. Gesetzt wurden diese in einem Abstand von 1,2 Meter, die Fahrgasse ist 2,6 Meter breit (Bild 1). Wenn du die Weinstöcke in deinem Garten einsetzt, kannst du diese noch z.B. mit Hornspänen düngen und eventuell etwas Sand im Setzloch untermischen (Bild 2). Zu guter Letzt kommt noch zu jeder Rebe ein Pflanzstab dazu und nach dem Eingießen bist du fertig (Bild 3)! Pflanzstäbe gibt es aus Holz, Glasfaser oder aus Stahl, der Unterschied liegt in der Stabilität und der Beständigkeit. Diese Stäbe benötigst du um die Pflanze in den ersten Jahren nach oben zu erziehen.
Wir hoffen ihr habt einige Anregungen gefunden und wisst worauf beim Pflanzen der eigenen Weinreben zu achten ist. Solltet ihr Fragen haben, könnte ihr diese gerne in die Kommentare schreiben oder uns ein Mail schicken.
Liebe Grüße vom Heidi Hof,
Lisa und Erwin